Stöcke für die Ritterburg!?
November 2013
Gabriel teilt uns im Morgenkreis mit, dass er mit mir (Lena), Emil, Mats und Leo auf die Panzerstraße gehen möchte. Nach dem Frühstück gehen wir los, Lasse kommt spontan auch mit. Die Kinder haben sich alle mit Hämmern gerüstet, ich mich mit Äpfeln und Erste Hilfe Tasche. Irgendwie kommt es, das wir statt auf die Panzerstraße zum Cars Krater gehen. Wir lassen uns treiben. Am Krater spielen die Jungs Autorennen und Abschlepper und rasen um den Krater herum. Nach einer Apfelpause möchte Lasse eine Ritterburg bauen. Alle sind dafür und beschließen, die aus dem Waldsofa neu zu bauen. Nur Emil ist entschieden dagegen, das Sofa zu zerstören und setzt sich durch. Ich schlage vor weiter in den Wald zu gehen um Totholz zu suchen. Wir stromern aus und entdecken schließlich einen umgestürzten alten Baum. Das Sammeln von Totholz und die Ritterburg sind nun Geschichte, jetzt geht es darum den Baum mit Hämmern zu bearbeiten.
Alle fünf stehen nebeneinander und es ist auch ohne Worte klar, dass jetzt gearbeitet wird. Sie hämmern und klopfen emsig. Gabriel sagt: „Boah, ich hab schon ganz viel abgekriegt.“ Lasse erwidert: „Das ist weil wir haben Äxte.“ Emil fügt hinzu: „Das geht voll gut ab.“
Leo ruft: „Guck mal Lasse, ich mach das ab hier.“ Mats lacht und sagt: „Lena, geh doch mal zu Bauwagen und hol den Riesen Hammer.“ Gabriel ergänzt: „Oder die klitzekleine Axt.“ Emil schlägt vor: „Dann hauen wir die so „dsch“ darein, dann können wir den aushämmern, dann haben wir ein Riesenloch.“
Lasse ruft begeistert: „ Guck mal Gabriel, wie tief ich schon bin.“ Gabriel antwortet: „Super Lasse, du bist ein guter Arbeiter.“ Emil fragt mich, ob das zu nahe sei und ich versichere: „Nein, das denke ich nicht, wenn ihr so nebeneinander arbeitet und ein bisschen aufeinander achtet dann reicht der Abstand, Emil.“ Emil möchte wissen, wo der Baum vorher stand. Darauf schaut er sich den Baum der Länge nach an und beantwortet sich seine Frage selbst: „ Der stand da hinten der Baum“ und zeigt in Richtung der Wurzel. Gabriel schaut sich um und stellt fest, das da die ganzen Äste des Baumes liegen und Emil fragt mich, warum die abgebrochen seien. „Was meinst du denn?“, frage ich ihn, neugierig zu erfahren was er denkt. Darauf antwortet er: „Weil der Umgestürzt ist:“, und Gabriel ergänzt: „Der ist umgesägt worden.“ Im selben Moment schaut er zu der Wurzel des Baumes, schüttelt den Kopf und sagt: „Nein. Geht ja nicht. Da ist ja die Wurzel noch dran, der ist umgestürzt Emil.“ Ich frage die beiden, ob sie sich vorstellen können, wie so etwas denn passiert sein kann. Mats klinkt sich ein und ruft: „Der war faul innen drin.“ und Emil fügt hinzu: „Deshalb ist der umgestürzt weil der faul war.“
Und schließlich kommt auch Leo dazu und vermutet: „ Da war Feuer und dann ist der umgestürzt.“ Daraufhin fällt Lasse eine Geschichte ein, die er auch gleich zum Besten gibt: „Als wir in Cuxhaven waren, da hab ich einen echten Orkan erlebt.“ Gabriel will ihn verbessern und sagt: „Du meinst nicht Orkan, du meinst Vulkan, Lasse. Wegen dem Feuer.“ Lasse erwidert aufgeregt und bestimmt: „Nein Gabriel, ich meine Orkan, das ist ein Sturm.“ Daraus schließt Emil: „Dann ist der Baum im Sturm umgefallen.“ und Mats wiederholt noch mal, das er innen drin faul war. „ Und alt war der.“, meldet sich Leo zu Wort.
„Der ist faul geworden, weil der schon alt war, Leo. Erst war der alt und dann faul.“ erklärt Mats Leo. Dann denkt Emil weiter: „Genau und der braucht die Wurzeln.“ Auf meine Frage, wofür er die Wurzeln denn braucht antwortet Emil: „Damit der richtig in der Erde stehen kann.“ Und Gabriel fügt hinzu: „Genau, damit der nicht einfach umfällt, und zum Trinken“. Mats ist wieder mit Hämmern beschäftigt und ruft: „Guck mal Gabriel, wie weit ich schon gehauen habe.“ Auch Lasse ist wieder ganz bei der Arbeit und ruft inbrünstig: „Wir machen den ganzen Baum kaputt!“ Dabei ist er ganz in seinem Element und steckt auch Gabriel wieder an, der dann noch mal bestätigt: „Lena, wir machen den ganzen Baum kaputt.“
„Was meint ihr denn? Lebt der denn noch, kann der das fühlen, was ihr da mit ihm macht“, möchte ich von den Jungs wissen. Darin sind sich alle einig und rufen wie aus einem Munde: „Neiiiin!“ Gabriel ergänzt: „Wenn der umfällt, dann lebt der doch nicht mehr.“, Mats schließt sich an und sagt: „Genau, der ist tot.“
Leo ist wieder bei der Arbeit und verkündet stolz: „ So viel hab ich schon abgehauen!“. Gabriel – sichtlich beeindruckt von Leos Können – ruft ihn zu sich: „Leo, du kommst mal zu mir und hämmerst hier.“ Leo geht zu Gabriel und tut wie ihm geheißen. Daraufhin geht Mats zu den beiden anderen rüber und sagt: „Ich komm mal noch was zu euch, dann sind wir schneller“. Lasse ruft ganz enthusiastisch: „Wir rauben den ganzen Baum aus!“ und Leo wiederholt nochmal: „Wir rauben den ganzen Baum aus!“
Gabriel: „Emil, guck mal wie cool ich hämmern kann.“ Lasse ist auch schon sichtlich weit fortgeschritten in seinem Tun und entdeckt: „Bei mir schimmert´s sogar Gelb, hier.“ Mats stellt fest: „Bei mir auch Gelb und sogar schon Braun.“ Gabriel verkündet: „Bei mir ist es rot, wie ein Blutrinnchen.“ Lasse schaut rüber zu Gabriel und schreit begeistert: „Boah! Gabriel! Du bist ja schon am Knochen!“ Mats kommt gucken: „Du bist ja echt schon am Knochen.“
Die fünf arbeiteten noch sehr fleißig weiter und beschließen niemanden von ihrem Geheimbaum zu erzählen damit nur sie daran arbeiten können. Als wir die anderen später im Wald treffen, ist es schwierig nichts zu erzählen…