Datum der Beobachtung: 17. Mai 2013
Beobachtete Kinder: Linus: 5,9; Daniel: 2,8; Ole: 3,2, Olivia: 5,9,
Beobachterin: Gabi
Ort der Beobachtung: Waldkindergartengelände
Beobachtungsdauer: ca. 5 Minuten
Als Vertiefung zu unserer Schneckenbeobachtung am Vortag hatte ich vier Weinbergschnecken gesammelt und mitgebracht. Ich legte sie, bevor die Kinder kamen in eine rote Kiste und tat einige Buchenblätter dabei. Matteo kam zuerst mit seiner Mama in den Kindergarten und wir ließen uns Zeit, die Schnecken zu beobachten. Darauf hin kamen wir auf die Idee den Schnecken Namen zu geben, um sie besser von einander unterscheiden zu können. Ich holte einen wasserfesten roten Edding und Matteo zeigte auf eine Schnecke: „Meine Mama hat gesagt, dass ist die Erna.“ „Ok, malen wir ihr doch ein großes E auf das Häuschen. Das stört sie nicht und wir wissen wer sie ist.
Gabriel war in der Zwischenzeit angekommen und hatte natürlich auch gute Ideen. Er konnte sich zuerst nicht so richtig entscheiden und brauchte noch einige Minuten, um den richtigen Namen auszuwählen. Doch dann hatten wir eine BVBY Schnecke, eine SEKYSchnecke und „Gerda“.
Die Kinder schauten immer wieder im Laufe des Morgens bei den Schnecken vorbei und verweilten einige Zeit. Linus hatte seine Aufmerksamkeit fast ausschließlich den Schnecken geschenkt und noch mit einigen anderen Kindern und Erwachsenen Nacktschnecken in verschiedenen Größen dazu getan. Er hatte das Verhalten von den Exemplaren gründlich beobachtet und konnte einiges darüber berichten: „Die Schlafschnecke.“ Das ist die Schlafschnecke.“ „Wieso heißt die Schlafschnecke?“ frage ich. „Weil die sich nie bewegt.“ „Und das ist die Rennschnecke, weil die immer ganz schnell rennt.“ „Also, sind doch alle Schnecken ziemlich unterschiedlich,“ stelle ich fest. „Ja,“ bestätigt Linus. Daniel schaut über den Rand der Kiste und sagt: „ Die bewegt sich.“ „ Ja, die bewegt sich,“ wiederhole ich. „Gabi, film doch mal die hier,“ und zeigt auf eine andere Nacktschnecke.
„Schau mal hier, da kann man die Fühler wieder reinmachen. Mach ich gleich.“ Sagt Olivia und zeigt auf eine Häuschen Schnecke in der anderen Ecke. „Die Rennschnecke will raus. Wenn die da rausgeht, fällt die in die Kiste darunter.“ Linus ist ziemlich aufgeregt. Olivia tippt an die Fühler und Daniel macht es ihr nach und lacht dabei laut.
Lasse zeigt auf die andere Nacktschnecke: „Ist das hier die Schlafschnecke?“. Ole drückt mit seinem Finger etwas fester auf die Fühler. „Ole, sei vorsichtig!“ Linus schaut Ole streng an. Ole antwortet: „Nein, „ und will ihm seinen Filzhut vom Kopf ziehen. Es kommt zu einem kleinen Gerangel, bei dem Katja einschreitet und die beiden trennt. Linus kommt wieder zum Kasten und sagt, indem er auf eine schwarze Nacktschnecke zeigt: „ Lasse, das ist die Schlafschnecke und das…“ er zeigt auf eine in der Ecke, „… das ist die Knabberschnecke und daneben die Rennschnecke.“ „Ach, so …, ich hab´s verstanden“. Daniel zeigt auf eine Weinbergschnecke: „Und das ist die Nacktschnecke.“ Und schaut Linus dabei an. „Das ist doch keine Nacktschnecke! Dummkopf!.“ Er schaut zu mir, als warte er auf eine Reaktion. „ Linus, erklär ihm, was das für eine Schnecke ist und sag nicht einfach „Dummkopf.“ Linus schaut mich immer noch an und sagt nichts. Dann frag ich weiter: „Lasse, wieso heißen die denn Nacktschnecken, weißt du das?“ „Weil die so nackig sind,“ erklärt jetzt doch Linus. „Anscheinend haben die sich ausgezogen und wollen ein bisschen ins Freibad oder ins Schwimmbad gehen.“
Als es Mittag wurde, überlegten Linus und ich, wo wir die Schnecken am besten frei lassen. Linus hatte die Idee, die Schnecken in eine große Kiste zu tun, an deren Seite Grifflöcher sind. Da könnten sie, wenn sie wollten, raus gehen oder auch drin bleiben. Wir taten noch einige frische Blätter hin zu und deckten es ab. Mal sehen, ob sie nach Pfingsten noch da sind. Oder ob wir sie wieder finden, sie sind ja gekennzeichnet auf ihrem Häuschen.
Wir sind gespannt.
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